Der alte Antrieb

Der alte Antrieb von 1928 ist vollständig erhalten und wurde bzw. wird restauriert und in einen funktionsfähigen Zustand gebracht. Zusätzlich wurde ein neuer Antrieb eingebaut, der den alten nicht berührt und eigenständig betrieben wird.

Aufbau und Arbeitsweise

Der alte Antrieb besteht aus:

  1. Zwei Fahrmotoren der Motorenwerke Mannheim (MWM)
  2. Vier Antriebswellen mit Schiffsschrauben
  3. MWM-Hilfsdiesel

Ein Blick in die mittlere Abteilung, den alten Maschinenraum

  • Ganz links angeschnitten der Kompressor am Hilfsdiesel;
  • Mittig ein Fahrmotor. Davor, gelb angestrichen, Teile einer Welle mit der Kupplung, links daneben in grau zwei Kupplungshebel – einer für die im Bild sichtbare Kupplung, der andere für die Kupplung auf der anderen Seite dieses Motors;
  • halblinks im Hintergrund der zweite Fahrmotor.
  • Das bronzefarbene Teil am Boden rechts ist ein Wasserfilter für das Kühlwasser des Motors;
  • Am Ende des Ganges oben in Grün die Austrittsöffnung für Frischluft.

Sie sehen in den Bildern dieser Seite auch, dass noch gearbeitet wird, denn sie entstanden kurz vor der zweiten Jungfernfahrt der Fähre Anfang Juli 2011.

Zwei Fahrmotoren der Motorenwerke Mannheim (MWM)

Der Verein hatte das große Glück, dass die Firma Deutz in Mannheim sich bereit erklärt hatte, einen der historischen MWM-Hauptantriebsmotoren und den alten Hilfsdiesel kostenlos zu restaurieren.

Die Deutz AG war zu dieser Zeit die Nachfolge-Organisation der Motorenwerke Mannheim (heute heißt die Firma wieder MWM) und wir sind über diese Unterstützung sehr dankbar.

Technische Daten des Motors

  • Bauart: RH
  • Typ: RH 24 SU
  • Max. Fahrgeschwindigkeit (Neuzustand): ca. 13 km/h
  • Motor Nr. 25982 ausgeliefert am 30.12.1926, Motor Nr. 30224 ausgeliefert am 24.10.1927
  • 6 Zylinder, stehend in Reihe, direkt im Stillstand umsteuerbar von Linkslauf in Rechtslauf
  • 4-Takt-Diesel, Brennraum mit Vorkammer
  • Leistung: 90 PS bei 500 U/min, Überlast: +10%, Leerlaufdrehzahl ca. 200 U/min
  • Zylinderdurchmesser: 160 mm, Hub: 240 mm, Hubraum: 28,9 Liter
  • Kompressionsdruck: 36 – 41 kg/cm², Zünddruck: 45
  • 50 kg/cm²
  • MWM – Einspritzdüse mit Düsenplatte und Nadel, Druckeinstellung ca. 80 – 100 kg/cm²
  • Zündfolge: Voraus: 1 – 3 – 5 – 2 – 4 – 6, Zurück: 1 – 6 – 4 – 2 – 5 – 3
  • Kraftstoffverbrauch: 200 gr pro PS und Stunde bei Vollast, 380 gr/PS*h bei ¼ Last
  • Schmierölverbrauch: ca. 2-3 gr/PS*h
  • Schmieröltemperatur: max. 65°C
  • Abgastemperatur bei Vollast: max. 400°C
  • Notwendige Kühlwassermenge bis 3,6 m³/h von außenbords über am Motor angebaute Kühlwasserpumpe zum Zylinderblock, Ölkühler und zur Auspuffleitung, Kühlwasserdruck: 0,3 at
  • Kraftstoffeinspritzung über einzelne Pumpenkolben pro Zylinder mittels Nocken auf der Steuerwelle in die Vorkammer
  • Drehzahlregulierung über mechanischen Fliehkraftregler
  • Motorschmierung über Zahnradpumpe in beide Drehrichtungen als Umlaufdruckschmierung über Ölfilter und Verteiler (z.T. Dochtschmierung)
  • Anlassung mittels Druckluft (ca. 25 – 30 bar) über Druckluftflaschen direkt in die einzelnen Zylinder über Verteiler und Anlassventile
  • Beim Kaltstart muss über einen entsprechenden Steckhalter ein Stück Lunte mit Selbstzündung (Glühpapier) in die Vorkammer eingeführt werden
  • Gewicht des Motors mit Schwungrad: ca. 4 t
  • Beide Motoren waren dafür vorgesehen, in beide Richtungen zu laufen, wurden jedoch nicht benutzt.