Die Geschichte der Fährverbindung Konstanz – Meersburg begann mit einem Antrag im Jahr 1924. Hotelier Augenstein schlug vor, eine Fähre von Staad nach Meersburg einzurichten. Nach Zustimmung des Stadtrats wurden Pläne ausgearbeitet, und es gab positive Reaktionen aus verschiedenen Quellen, einschließlich der Konstanzer Zeitung und der Deutschen Bodensee-Zeitung.
Es wurde ein vorbereitender Ausschuss gebildet, der sich mit den finanziellen und technischen Aspekten des Projekts befasste. Trotz anfänglicher Bedenken wurden die Pläne vorangetrieben, und schließlich stimmte der Stadtrat im November 1925 der Genehmigung des Projekts zu, wobei 400.000 RM bewilligt wurden.
Die Stadt bemühte sich um staatliche Unterstützung, die jedoch zunächst abgelehnt wurde. Schließlich wurde ein Darlehen von 100.000 RM zugesagt. Die Wahl des Hafenplatzes auf der Meersburger Seite führte zu Diskussionen und Einsprüchen von verschiedenen Gemeinden, die das Projekt kritisierten.
Die Werbung für die Fähre begann, und die Hafenanlagen in Staad und Meersburg wurden geplant und gebaut. Trotz finanzieller Herausforderungen und steigender Baukosten setzten die Befürworter des Projekts ihre Bemühungen fort. Im Dezember 1927 genehmigte der Stadtrat schließlich weitere Mittel in Höhe von 608.000 RM, und es wurden Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorgelegt, die die geplanten Einnahmen und Ausgaben für die Fähre darstellten.
In der entscheidenden Sitzung am 13. Dezember 1927 stimmten 63 Stadtverordnete für die erhöhten Mittel für das Projekt, während 20 dagegen waren.
Der Bau des ersten Fährschiffs schritt zügig voran, und am 7. Februar 1928 wurde der Schiffsrumpf im Rohbau zu Wasser gelassen. Am 21. Juni desselben Jahres erreichte das fertiggestellte Fährschiff “KONSTANZ” den Hafen von Konstanz und wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung begrüßt. Eine Prüfung bestätigte seine Eignung für den Betrieb.
Die Bauarbeiten am Hafen in Staad näherten sich dem Abschluss, und der Fährbetrieb sollte am 30. September 1928 aufgenommen werden. Die ersten Tage zeigten eine positive Resonanz, und es bildete sich bereits eine treue Kundenbasis.
Im Frühjahr 1929 stieg das Verkehrsaufkommen deutlich an, und die Überlegung, ein zweites Fährschiff zu beschaffen, wurde angestellt. Im Mai 1929 wurde der Antrag für ein zweites Schiff, das größer sein sollte, vorgelegt.
So begann auf einem europäischen Binnensee eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
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